
m 24.01.1559 kaufte Valentin Erler
das Gut mit Mühle von den Erben des verstorbenen
Michael Kaden für 850 Gulden.
Demnach dürfte diese Mühle noch um einiges
älter sein. Nachdem von 1625 bis
1626 in Dörnthal die Pest wütete und 100
Tote forderte, begannen um 1632 auch
noch die Zerstörungen und Leiden des
30-jährigen Krieges. 25 Jahre lagen Gut
und Mühle wüst (ungenutzt). Erst am
10.10.1657 kaufte Christoph Löpmann
das Gut, aber ohne Mühle, über deren
Zustand keine Angaben vorhanden sind.
Das Jahr 1680 brachte erneut die Pest
und befiel als erstes das Haus der Familie
Löpmann, die bis auf ein Töchterchen innerhalb
von 17 Tagen völlig ausstarb.
Durch den Vormund (Sybille Samuel
Preißler von Schönfeld) wurde 1681 das
Gut mit einer gangbaren Mühle (vermutlich
vorher wieder aufgebaut) an Johann
Lichtenberger für 200 Gulden verkauft.
Im Erbregister von 1688 wird die Mühle
aber immer noch als wüst bezeichnet,
weil die zuständige Gerichtsstelle des
Rittergutes Besitzveränderungen manchmal
erst später nachgetragen hat.

m 17.06.1781 erließ Kammerjunker Carl
Dietrich von Schönberg als Gerichtsherr
eine Erklärung über die „Erbauung einer
Mahlmühle mit einem Gang für einen
jährlichen Mühlen- und Wasserlaufzins
von 10 Thalern, unter der Bedingung,
dass der Besitzer Kaden den bereits angefangenen
Einbau einer Mühle im Wohnhaus
vollenden, das Mahlen ungehindert
verrichten, das erforderliche Wasser aus
dem Dorfbach gebrauchen und das
Backen zum Verkaufen exerzieren (ausüben)
darf, worüber ausdrücklich Konzession
erteilt wird, um die vorher entstandenen
Streitigkeiten zu regeln“. Kaden
hatte behauptet, „dass schon immer in
den ehemaligen uralten Zeiten auf solchem
Guthe eine Mahlmühle gestanden
sei, dieses aber vom Gerichtsherren als
unerwiesen nicht zugestanden habe“.
Im Kaufvertrag vom 05.04.1794 wird nochmals
deutlich, dass der Einbau der Mühle
im Wohnhaus erfolgte. Zur Gesamtanlage
gehörte noch 1 Scheune, 1 Zug- und
Zuchtstall, 1 besonderes Nebengebäude,
1 Branntweinhäuschen und 1 Wasserhäuschen
sowie ein Wassergraben auf
Nachbars halbe Hufe, für 8 Groschen
Wasserlaufzins.
Aus dieser Eintragung ist ersichtlich,
dass die alte Mühle einen anderen Standpunkt
hatte. Auf einer Flurkarte von 1843
ist nördlich vom Dorfweg, zwischen der
Scheune und dem Bienenhäuschen ein
Gebäude eingezeichnet, welches als erster
Standort der Mühle mit einem unterschlächtigen
Wasserrad angesehen werden
kann. Durch den Einbau der Mühle im
altenWohnhaus verlor die alte Mühle ihre
Bedeutung, wurde abgerissen und die
Fläche als Garten genutzt (heute einer der
Parkplätze). Weitere Angaben über diese
erste Mühle gibt es leider nicht.
Die Wasserzuführung zur im Wohnhaus
eingebauten Mühle übernahm ein Mühlgraben
entlang der Nachbargrundstücke
bis vor die Brücke der Freiberger Straße.
Dieser Mühlgraben ist heute noch in
Betrieb, aber zum Teil durch Rohre abgedeckt.

ach öfterem Wechsel der Besitzer zwischen
1857 und 1901 gelangte die Mahlund
Ölmühle am 14.06.1902 käuflich in
den Besitz des Müllermeisters Gustav
Braun aus Weigmannsdorf. Bis 1945
wurde die Verarbeitung von Getreide und
Ölfrüchten mit der bisherigen hölzernen
Anlage (Ölpresse und Stampfwerk mit
Wasserradantrieb) betrieben.
Ab 1945 und in den folgenden Jahren
erfolgten mehrere An-, Auf- und Umbauten.
Die hölzerne Mühlenanlage mit
Wasserrad wurde aus- und eine Wasserturbine
eingebaut. Die Inneneinrichtung
wurde zur Aufrechterhaltung der
Produktionsfähigkeit gegenüber den VEB
Großmühlen in den fünfziger Jahren modernisiert.
Diese Technik ist heute noch
zu sehen.
Anfang der sechziger Jahre wurde die
Mehlherstellung in dieser Mühle durch
die DDR unterbunden. Danach wurden
nur noch Futtermittel hergestellt, aber
auch dieses zahlte sich nicht lang aus.
Die Futtermittelherstellung wurde zum
Ende des Jahres 2000 eingestellt.
Damit diese Mühle dem drohenden
Verfall entgeht, wurden keine Kosten und
Mühen gescheut, um sie in den jetzigen
Zustand zu versetzen.
Die 2010 neu in Betrieb genommene
Hausbrauerei bildet den vorläufigen Abschluss
der Umbauarbeiten.
Unsere Mühle ist wieder funktionsbereit
und natürlich auch nach Voranmeldung
zu besichtigen.
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